Das „Führungswissen“ von Heinz K. Stahl stellt eine umfassende Sichtung jener Themen dar, die die Basis für gelingende Beziehungen zwischen Führungskraft und Mitarbeiter bilden. Bemerkenswert ist vor allem die Abhandlung zu der emotionalen Brücke zwischen Führendem und Geführtem: dem Vertrauen. Stahl erweist sich hierbei resistent gegenüber dem Sog der zumeist unverständlichen Ausschweifungen zum Vertrauensbegriff. Demgegenüber entwickelt er ein Normengefüge, das die Elemente für die Bildung von vertrauensvollen Beziehungen benennt. So sind die Ausführungen zum Vertrauen konkret und bieten eine für die Führungspraxis unerlässliche Orientierungshilfe. Interessant ist zudem, dass Stahl sich hier über die Zeit hinaus treu geblieben ist. So hat er bereits in einer früheren Schrift „Zum Erhalt und Aufbau von Reputationskapital in Stakeholder-Beziehungen“ (1998) die fundamentalen Normen für Vertrauen benannt. Dass diese Normen auch als Grundsätze im Umgang mit den Sozialen Medien virulent werden, zeichnet die Weitsichtigkeit Stahl’scher Provenienz aus. Aufgrund der aktuellen Mangelerscheinungen im Fachkräftebereich gewinnen die Ausführungen zum Vertrauen ihre wertvolle Wichtigkeit. Employer Branding bzw. Social Media Employer Branding wird es ohne vertrauensvolle Verhältnisse nicht geben. Davon können alle Führungskräfte und Personaler mit Blick auf kununu ein Liedchen singen.
Hervorzuheben ist auch das Eintreten für einen Informationsbegriff, der zwar im gängigen Sender-Empfänger Modell seinen Ausgangspunkt hat, aber in der empfängerzentrierten Ausdeutung seine spezifische Mächtigkeit entfaltet.